Leuchtendgelber Klumpfuß

Leuchtendgelber Klumpfuß

Der Leuchtendgelbe oder Schöngelbe Klumpfuß (Cortinarius splendens) ist eine Pilzart aus der Familie der Schleierlingsverwandten.

Der 4 bis 9 Zentimeter durchmessende Hut ist jung gewölbt und später zu einer flach ausgebreiteten Form aufgeschirmt. Die Huthaut ist außen von schwefel- bis chromgelber Farbe – in der Mitte rot- bis dunkelbraun und mit dunkleren Schüppchen besetzt – und bei feuchtem Wetter schmierig bis schleimig. Der Hutrand ist jung eingerollt und später scharf. Jüngere Fruchtkörper haben leuchtend schwefelgelb gefärbte Lamellen, die gerade bis ausgebuchtet angewachsen sind, untermischt und fast gedrängt stehen und leicht gesägte oder grobschartige Schneiden haben. Sie werden später mit Reife der Sporen wie diese rostbraun gefärbt. In frühen Entwicklungsstadien existiert eine Teilhülle (Velum partiale), die als ein orangefarbener Haarschleier (Cortina) ausgebildet ist, der später schwindet und Reste am Stiel hinterlässt. Der vollfleischige Stiel wird 4 bis 9 Zentimeter hoch, mehr oder weniger gleichmäßig 1 bis 1,5 Zentimeter dick mit gerandet-knolliger Basis. Die Oberfläche des Stiels ist trocken und mit orangefarbenen, später von ausgefallenem Sporenstaub rostbraun verfärbten Velumfasern (Cortinareste) überzogen. Myzelreste an der Basis sind deutlich schwefelgelb. Das schwefelgelbe, feste Fleisch hat je nach Unterart einen etwas strengen, unangenehmen (ssp. meinhardii) oder keinen besonderen Geruch (ssp. splendens), schmeckt mild und verfärbt sich mit Lauge (Kaliumhydroxid-, Natriumhydroxid- oder Ammoniak-Lösung) dunkelrot bis rotbraun.

Die Unterart splendens hat allgemein schmächtigere und mehr schwefelgelbe Fruchtkörper.

Die Sporen erscheinen als Sporenpulver rostbraun. Sie sind mandelförmig mit einer warzigen Oberfläche und messen 9 bis 12 auf 5 bis 7 Mikrometer.

Es gibt zwei beschriebene Unterarten (Subspezies), derer eine ein Nadel- und die andere ein Laubwaldbewohner ist. Subspezies meinhardii lebt im Nadelwald, Subspezies splendens im Laubwald in Mykorrhiza-Symbiose mit Buchen. Sie wachsen in kalkhaltigen Böden und fruchten zwischen August und November und kommen in Europa und Nordamerika vor. Subspezies meinhardii ist selten und steht zumindest auf der schwedischen Roten Liste gefährdeter Arten.

Die Art ist gefährlich (eventuell potenziell tödlich) giftig. Er wurde früher als essbar angesehen, doch wurden in jüngerer Zeit schwere Vergiftungen mit akutem Nierenversagen bekannt, wenngleich in Dünnschichtchromatographie kein Orellanus-Toxin (die typischen Gifte seiner Verwandten) beziehungsweise noch überhaupt kein Gift chemisch nachgewiesen werden konnte und daher andere Nephrotoxine vermutet werden. Die Vergiftungserscheinungen traten mehrere Tage verzögert und nach mehrmaligem Genuss auf.

Er wird häufig mit dem essbaren Anis-Klumpfuß verwechselt, unterscheidet sich von diesem jedoch durch den fehlenden Anisgeruch. Auch andere gelbfarbene Klumpfüße sehen ähnlich aus, darunter auch essbaren wie dem Prächtigen (aurantioturbinatus) oder dem Fuchsigen Klumpfuß (fulmineus). Er kann auch mit (essbaren) Schleierlingen wie dem Geschmückten oder dem Ziegelgelben Schleimkopf verwechselt werden. Sehr ähnlich ist der Dottergelbe Klumpfuß Cortinarius meinhardii, den einige Autoren nur als Varietät oder Unterart ansehen. Oberflächlich hat der Schleierling auch Ähnlichkeit zu einigen Ritterlingen (zum Beispiel dem Grünling). Das dunklere Muster auf der Hutmitte, Fleisch- und Myzelfarbe und eventuell sein Standort gelten als wichtigste Merkmale. Aufgrund der ausgesprochen schweren Artabgrenzung wird vom Verzehr ähnlicher oder verwandter Arten ab- oder auch die Konsultation professioneller Pilzberatung angeraten

Das Bild obliegt der Creative Commons Lizenz „CC-BY_SA 3.0“. Foto: Gerhard Koller

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